Er bestritt als Verteidiger alle Spiele für Österreich bei der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien und 1982 in Spanien und war Spieler der Weltauswahl 1979. Der vierfache österreichische Meister konnte überdies auch Erfolge in Deutschland bei Eintracht Frankfurt und Werder Bremen feiern. Höhepunkt war der UEFA-Cup-Sieg 1980 mit Eintracht Frankfurt. Im Alter von nur 39 Jahren verstarb Bruno Pezzey an einem plötzlichen Herztod bei einem Eishockeyspiel. Er genießt bis heute den Ruf, einer der besten Verteidiger in der österreichischen Fußballgeschichte der Nachkriegszeit gewesen zu sein.

Die berühmteste Persönlichkeit des Vereins
* 3. Februar 1955 in Lauterach; † 31. Dezember 1994 in Innsbruck
 

Karriere

Aufstieg in Innsbruck und WM 1978

Bruno Pezzey schnürte seine ersten Fußballschuhe beim FC Lauterach, dem Verein seines Vorarlberger Heimatortes. Heute trägt der Sportplatz des Vereins seinen Namen. Im Alter von 18 Jahren wurde er vom FC Vorarlberg in die Nationalliga, heute Bundesliga, geholt und kam bereits in seiner Debütsaison auf 28 Meisterschaftseinsätze. Bald wurde der junge Fußballspieler von anderen Vereinen umworben und kam schließlich bereits 1974 zur SSW Innsbruck. Schon in seiner zweiten Erstligasaison wurde Bruno Pezzey mit den Innsbruckern erstmals österreichischer Meister und kam überdies am 7. Juni 1975 gegen die Tschechoslowakei zu seinen Länderspieldebüt. Der Sieg im selben Jahre im ÖFB-Cupfinale gegen den SK Sturm Graz bedeutete zudem das Double.
Nachdem es 1976 nur zu Platz zwei in Meisterschaft wie Cup reichte, konnte Bruno Pezzey 1977 wieder mit seinem Team in der Liga reüssieren. Mittlerweile war er gemeinsam mit Robert Sara eine wichtige Stütze in der Verteidigung der Nationalmannschaft geworden, der die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1978 glückte. In Argentinien konnte sich Österreich überraschend vor Brasilien, Spanien und Schweden als Gruppensieger durchsetzten und auch den amtierenden Weltmeister Deutschland im Wunder von Cordoba aus dem Bewerb werfen. Insgesamt erreichte Bruno Pezzey mit der Mannschaft den 7. Platz. Im selben Jahr machte er zudem mit starken Auftritten im Europapokal der Landesmeister international auf sich aufmerksam: Erst im Viertelfinale musste sich die SSW Innsbruck unglücklich auf Grund der Auswärtstorregel Borussia Mönchengladbach beugen.

Legionär in Deutschland und Rückkehr nach Österreich

So kam es nach der Saison 1978 zum Wechsel Bruno Pezzeys ins Ausland, genauer gesagt in die deutsche Bundesliga zu Eintracht Frankfurt. Im UEFA-Pokal 1979/80 konnte der Verteidiger mit den Frankfurtern schließlich seiner ersten internationalen Titel feiern: Dieses Mal konnte Pezzey mit seiner Mannschaft im Finale dank der Auswärtstorregel über Borussia Mönchengladbach triumphieren. Den ersten nationalen Titel mit Frankfurt holte Bruno Pezzey im DFB-Pokal 1981. Indes gelang mit der Nationalmannschaft die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1982. Nach dem 7. Platz in Argentinien glückte dieses Mal in Spanien der 8. Rang. Nach der Weltmeisterschaft ging es für Bruno Pezzey 1983 vom Main an die Weser zu Werder Bremen. Mit den Hansestädtern schrammte der Verteidiger zweimal nur knapp am Gewinn der deutschen Meisterschaft vorbei: 1985 und 1986 wurde er Vizemeister mit dem Team, im zweiten Jahr gab letztlich nur das schlechtere Torverhältnis den Ausschlag.
Zu Beginn der Saison 1987/88 kehrte Bruno Pezzey nach Innsbruck zurück und spielte seine letzten Jahre beim FC Swarovski Tirol. Unter Trainer Ernst Happel rundete er seine Karriere noch mit dem Double-Gewinn von 1989 sowie einem weiteren Meistertitel 1990 ab und trat anschließend vom aktiven Fußballsport zurück. Bruno Pezzey blieb allerdings weiterhin mit dem Fußballsport in Verbindung, vom ÖFB wurde ihm die Leitung der Nachwuchsarbeit übergeben. Er arbeitete ein umfassendes Konzept aus, verstarb allerdings vollkommen überraschend bei einem Jux-Eishockeyspiel am Silvestertag des Jahres 1994 an einem plötzlichen Herztod im Alter von nur 39 Jahren.

Ehrungen

Am 25. Juni 1979 durfte Bruno Pezzey für die Weltauswahl der FIFA spielen, zudem gelang es ihm, als Spieler der Europaauswahl am 7. August 1982 beim 3:2-Sieg über die Weltauswahl ein Tor zu erzielen. Von 1979 bis 1982 war er viermal in Serie für die Wahl von Europas Fußballer des Jahres nominiert, konnte den Titel allerdings nicht gewinnen. Nach seinem tragischen Tode wurde 1997 ein Preis der Vereinigung der Fußballer für Österreichs Fußballer des Jahres gestiftet, er erhielt im Andenken an Bruno Pezzey den Namen „Bruno“. Sein Patenkind erhielt seinen Namen als Zweitnamen: Marco-Bruno.
1 x Weltauswahl: 1979
1 x UEFA-Pokalsieger: 1980
4 x Österreicher Meister: 1975, 1977, 1989, 1990
2 x Deutscher Vizemeister: 1985, 1986
2 x Österreichischer Cupsieger: 1975, 1989
1 x Deutscher Pokalsieger: 1981
Teilnahme Weltmeisterschaft 1978: 7. Platz
Teilnahme Weltmeisterschaft 1982: 8. Platz
84 Länderspiele und 9 Tore für die österreichische Fußballnationalmannschaft von 1975 bis 1990